NovAtel - FAQ

Das Webinterface (WebUI) von OEM 7700 ( PwrPak7)

OEM7700 WebUI - Homepage

OEM7700 WebUI - allgemeine Informationen und Einstellungen inkl. Terminalprogramm über den "Zahnrad"-Button rechts oben auf der Homepage

Beschreibung

Das NovAtel Web User Interface (UI) dient der Überwachung, Konfiguration und Aktualisierung verschiedener Enpfängerfunktionen über Ethernet oder Wi-Fi.
Sobald die Kommunikation mit dem Empfänger hergestellt ist, kann die NovAtel Web-Benutzeroberfläche (Web UI) auf jedem Gerät mit einem Webbrowser wie Smartphone, Tablet oder Notebook usw. geöffnet werden.

https://docs.novatel.com/OEM7/Content/Home.htm
> Web UI (obere Menuleiste)

WLAN (Wi-Fi) Zugang

Suchen Sie in der Liste der erkannten Wi-Fi-Netzwerke auf Ihrem Smartphone, Notebook etc. nach dem Eintrag PwrPak7-<Seriennummer des Gehäuses>, z.B. "PwrPak7-ABCDEF1234567", geben Sie das 8-stellige Wi-Fi-Passwort ein (siehe Aufdruck auf der  Geräte-Unterseite, Großschreibung; Netzwerkschlüssel, nicht Router-Passwort!) und verbinden Sie sich mit dem Empfänger.
Geben Sie nun 192.168.19.1 im Internet-Browser ein um das NovAtel Webinterface aufzurufen.

Für die Konfiguration müssen Sie sich einloggen. Das Passwort ist die Seriennummer des Gehäuses.

Hinweise zur Benutzung

Klickt man auf einen der Haupt-Reiter (Position, Constellation, Tracking, Port, Logging, Storage), so wird der jeweilige Status angezeigt, schiebt oder zieht man einen Haupt-Reiter von links nach rechts, so öffnete sich der jeweilige Konfigurationseintrag (Slide to open Configuration).
Verwenden Sie zur Navigation nur die Bedienelmente des WebUI (z.B. Zuück-Pfeil) und nicht die Hotkeys des Smartphone etc.
Klickt man im Hauptmenü auf das Zahnrad-Symbol oben rechts, so gelangt man zu weiteren wichtigen Systemeinstellungen (User Preferences, Network Settings, Device Info, Terminal, Update, Reset).

Logging von Rohdaten auf internem Speicher

  • Siehe PwrPak7-Handbuch Kap. 3.12!
  • Es scheint nicht jedes Smartphone (Browser resp. Android-Version) gleichermaßen geeignet zu sein, um flüssige Kommunikation über das WebUI zu gewährleisten.
  • Konfiguration und Start/Stop erfolgt in der Logging Configuration (Tab Logging nach rechts ziehen). Wird das WebUI beendet, wird weitergeloggt.
  • Die Bezeichnung der geloggten Dateien beginnen mit der Seriennummer des Gehäuses. Während des Schreibens enden die Dateien mit einer Laufzahl (z.B. NMND18460018T_1.LOG) und werden nach Beendigung des Loggings mit einem Zeitstempel versehen (z.B. NMND18460018T_2018-12-13_14-08-01.LOG).
  • Die Dateien im internen Speicher werden in der Storage Konfiguration angezeigt (Tab Storage nach rechts schieben). Bei Transfer auf einen USB-Stick wird auf dem Stick ein Unterverzeichnis mit Seriennummer angelegt. Der Inhalt dieses Unterverzeichnisses scheint im WebUI jedoch nicht angezeigt zu werden.
  • Ein Logging kann auch über den Log-Button am PwrPak-Gehäuse gestartet und beendet werden. Dabei werden die vorher konfigurierten Logs verwendet. Ist das Gerät für's Logging bereit und der Speicher frei: LED leuchtet grün. Blinkt die LED grün, wird das Logging auf den internen Speicher ausgeführt. Vor Übertragung auf USB-Stick Logging beenden durch drücken des Log-Buttons!

Auto-Transfer auf USB-Stick

  • Siehe PwrPak7-Handbuch Kap. 3.12!
  • Ist der Auto-Transfer-Modus aktiviert (Storage Configuration), werden die Daten automatisch auf einen USB-Stick kopiert oder verschoben, sobald dieser eingesteckt ist. Hierfür wird ein Adapter micro-USB/USB OTG (On-The-Go) benötigt, z.B. DELOCK 65549.
  • Während der Übertragung blinkt die USB-LED grün, ist die Übertragung beendet, leuchtet sie beständig. Ev. blinkt bzw. leuchtet auch eine LED auf dem USB-Stick.

Logging auf USB-Stick

Zum Anschluss eines USB-Sticks wird ein OTG-Adapter benötigt (mini-USB auf Standard-USB). Der Wechsel zw. Speicherung auf internem Speicher (16GB) oder USB-Stick erfolgt über das WebUI oder durch den Befehl

FILEMEDIACONFIG USBSTICK => auf USB-Stick
FILEMEDIACONFIG INTERNAL_FLASH => Intern

Einschränkungen und Empfehlungen für USB-Sticks siehe PwrPak7-Handbuch Kap. "B.1 USB Devices Supported", z.B.

  • FAT32-Formatierung
  • max. 4194394 Cluster

NMEA-Ausgabe

Die Konfiguration erfolgt über die Logging Configuration, Position (GPGGA) und Others (GPGSV etc.). Es wurde beobachtet, dass GP-Messages aus der Gruppe "Others" nicht angenommen wurden, eine manuelle Konfiguration über das Terminal (Zahnrad rechts oben > Terminal) ist jedoch möglich. Ein "Unlogall" wirkt sich hingegen nicht auf GPGGA aus. Diese Message muss explizit über die Logging-Konfiguration entfernt werden. Ursache dieses Verhaltens unbekannt, aufgetreten bei Firmware 10.7.2018.

Rohdatenlogging für Postprocessing

Für Postprocessing werden pro Satellit und Frequenz mindestens die Rohdaten (Messwerte, Pseudoranges) benötigt und die Ephemeriden (Bahndaten). Um Speicherplatz zu sparen sollte binär ("B" als letztes Zeichen im Command) resp.  komprimiert ("CMP") aufgezeichnet werden. Die entsprechenden Logs sind:

OEM6 OEM7 
  X    X  LOG VALIDMODELS ONCE         → erworbene Modelle des Empfängers (empfohlen)
  X    X  LOG VERSIONB ONCE            → aktives Model, Seriennummer, Firmware (empfohlen)
  X    X  LOG RXSTATUSB ONCHANGED      → Status des Empfängers (empfohlen)
  X    X  LOG SERIALCONFIGB ONCE       → Konfiguration der Ausgabeports (empfohlen)
  X    X  LOG RANGECMPB ONTIME n       → Messungen (erforderlich)
  X    X  LOG BESTPOSB ONTIME n        → optional z.B. für Vergleich mit PP-Ergebnis
                                         empfohlen für Waypoint-Auswertung
Ephemeriden: 
  X    X  LOG RAWEPHEMB ONCHANGED      → GPS (erforderlich)
  X    X  LOG GLOEPHEMERISB ONCHANGED  → GLONASS (erforderlich bei GL Tracking)
  X    X  LOG GLOEPHEMERISB ONNEW      → GLONASS (erforderlich bei GL Tracking)
  X    X  LOG BDSEPHEMERISB ONNEW      → BeiDou (erforderlich bei BD Tracking)
  X    X  LOG GALEPHEMERISB ONNEW      → Galileo (erforderlich bei GAL Tracking)
  X    X  LOG QZSSEPHEMERISB ONNEW     → QZSS (erforderlich bei QZSS Tracking)
 Dual Antenna und SPAN/IMU
  X    X  LOG HEADING2B ONNEW          → Heading
  X       LOG IMUTOANTOFFSETSB ONCHANGED      → SPAN
  X       LOG VEHICLEBODYROTATIONB ONCHANGED  → SPAN
  X       LOG SETIMUORIENTATIONB ONCHANGED    → SPAN
  X    X  LOG BESTGNSSPOSB ONTIME n    → SPAN
  X    X  LOG RAWIMUSXB ONNEW          → SPAN
  X    X  LOG INSPVAXB ONTIME n        → SPAN
  X       LOG INSUPDATEB ONNEW         → SPAN
       X  LOG INSUPDATESTATUSB ONNEW   → SPAN
       X  LOG INSCONFIGB ONCHANGED     → SPAN
Abschließende Logs
  X    X  LOG RXCONFIGB ONCE           → Command settings (empfohlen) 
  X    X  LOG LOGLISTB ONCE            → Liste der Logs an Ausgabeport (empfohlen)

Gegebenenfalls kann auf das Logging der Ephemeriden verzichtet werden, wenn im Postprocessing präzise Ephemeriden nachgeladen werden können, bitte überprüfen Sie diese Möglichkeit in Ihrer Auswertesoftware (Quelle: z.B. IGS)

Die diversen Konfigurations- und Status-Logs sollten einmalig im ASCII-Format gespeichert werden bevor sie danach nochmals binär abgerufen werden. So können später - ohne Zusatzsoftware - im Dateianfang Konfiguration und Status in einem einfachen Editor überprüft werden:

LOG VALIDMODELSA ONCE
LOG VERSIONA ONCE  
LOG RXSTATUSA ONCE
LOG SERIALCONFIGA ONCE  
LOG RXCONFIGA ONCE
LOG LOGLISTA ONCE

Der erforderliche Speicherplatz kann aus der Beschreibung der Logs im OEM-Reference Manual entnommen werden.
Beispiel Logging von GPS Rohdaten für durchschnittlich 10 sichtbare Satelliten:

    • RANGECMPB (pro Messung/Observable)
      • Anzahl GPS-Satelliten = 10, Anzahl der Frequenzen = 2 (L1L2)
      • pro Beobachtung (Messung, Observable, Frequenz) = 24 Byte
      • Datenstruktur: Syncbytes (3) + Header (25) + Anzahl der Observablen (4) + Data (10 x 2 x 24) + Checksumme (4) = 516 Byte für 10 Satelliten
    • BESTPOSB (optional!)
      • Datenstruktur: Syncbytes (3) + Header (25) + Daten (72) + Checksumme (4) = 104 Byte
    • RAWEPHEMB (pro Satellit)
      • Datenstruktur: Syncbytes (3) + Header (25) + PRN/Zeit (3x4) +Subframes (3x30) + Checksumme (4) = 134 Byte x 30 Satelliten = 4020 Byte
      • wird in Abständen von ca. 2 Stunden erneuert

Bei Logging im Sekundenintervall fallen also an einem Tag (inkl. BESTPOS) an: (516 + 104) x 86400  + 4020 x 12 Byte = ca. 50 MB, pro Sekunde im Durchschnitt also wenig mehr wie die Summe aus RANGECMP und BESTPOS (620 Byte). 16 GB könnten also während eines Jahres mit einem Messintervall von 2 Sekunden gefüllt werden.

Obige Berechnungen sind lediglich Abschätzungen, die Datenmenge kann sich bei Logs mit "ONNEW" resp. "ONCHANGED" unvorhergesehen ändern - bitte kontrollieren Sie selbst anhand von Testmessungen!

Die serielle Schnittstelle

Das im Lieferumfang befindliche serielle Kabel ist für COM1. Baudrate ist bei Auslieferung 9600 bps.

Links


Powerpak Powerpack

(c)support.drbertges.com/?p=2457 (printed 26 Apr 2024)