MAGNET Field – Streckenreduktion

Aktualisiert/erstellt am 16.07.2025/13.07.2025 (8726)

Die Streckenreduktion ist auch unter dem Begriff Grid to Ground bekannt. Die Streckenreduktion ist eine Koordinatentransformation in der Ebene.

Mit Hilfe der Streckenreduktion werden Gitterkoordinaten (also Lagekoordinaten einer Projektion) in ein  lokales, räumlich begrenztes Gebrauchskoordinatensystem (ground, Grund, Ebene) transformiert, in dem Strecken und Winkel mit Maßband und Winkelmesser erfasst wurden resp. werden können.

Beispiel:

  1. Angleichung von Messdaten an einen manuell mittels Bandmaß und Winkelprisma erstellten Bauplan
  2. Überführung der Messdaten in einen „Architektenplan“ (z.B. x-Achse längs einer Gebäudeachse, 0-Punkt linke untere Gebäudeecke)
  3. Einpassen einer 30m langen Stahlkonstruktion in 1000m Höhe

Die Streckenreduktion bewirkt:

  1. … die „Entzerrung“ der horizontalen Projektion, so dass aus der Karte abgelesene Strecken und Winkel den wahren, mittels Maßband und Winkelmesser erfassbaren Strecken und Winkel entsprechen  (auf Meeresniveau, Höhe 0)
  2. … die Berücksichtigung der Projekthöhe: in 1000m Höhe ist der Abstand zwischen zwei Punkten mit gleichen Koordinaten größer als auf Meereshöhe.
Ist die Streckenreduktion aktiviert, werden berechnete Maßstabsfaktoren deaktiviert, wie sie z.B. beim Einsatz einer Totalstationen in UTM- oder Gauß-Krüger-Projektion üblicherweise genutzt werden. Daher ratsam: Nicht aktivieren!

Da die Streckenreduktion zu unvorhergesehenen Ergebnissen führen kann, ist sie grundsätzlich mit Vorsicht einzusetzen. Oft führen konventionelle Transformationen zu nachvollziehbareren Ergebnissen.

Siehe auch Stationierung einer Totalstation.